Performance, 4 Tage und 3 Nächte, 2006
in «Findet mich der Punk?»,
Les Complices*, Zürich/CH
Findet mich der Punk? ...oder finde ich ihn? Wie könnte sich diese Zeit angefühlt haben und wie sah sie aus? Anstelle affirmativen Retro-Chics trat der Versuch, die Musik, den Groove, aber auch die Attitüde jener Ära zu entschlüsseln und adäquat nachzuerleben. So ging es in der Gruppenausstellung von Studierenden der F+F Zürich, die in Kooperation mit dem Kunsthistoriker und Kurator Andreas Vogel und der Leiterin von les complices* Andrea Thal entstanden ist, nicht einfach um Musik, sondern um die gegenwärtige Haltung und Position, die nachzuvollziehen versucht, worum es damals eigentlich ging.
Einen ersten Eindruck über die nationale und internationale Punkszene der Achtziger verschafften wir uns über Gespräche mit Beteiligten dieser Zeit. Die Neugier an der damaligen Musik hat uns schliesslich zur Suche eines ursprünglichen Punkraums bewogen. Das in Basel gefundene, noch mit Staub belegte Material beförderten wir nach Zürich und besetzten mit diesem den Ausstellungsraum. Das Publikum blieb aussen vor, konnte jedoch über offene Stellen den verbarrikadierten Raum einsehen. Im Innern, ausgestattet mit Gitarre, Schlagzeug und der eigenen Stimme, gaben wir uns mit dilettantischem Enthusiasmus dem Punk hin. Besonders die Momente, in denen das Unvorhersehbare begann, reizten uns.